Jede/r wird in dieser Haltung wertgeschätzt und angenommen. Gottes Liebe macht vor Niemandem Halt.
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Am ersten Tag des Jahres feierten wir abends die Ökumenische Vesper in Heilige Familie noch „ahnungslos“ mit Blick auf das, was –weltgeschichtlich einmalig- uns 2020 noch abverlangt werden sollte. Am 5.1. wurde Prof. Dr. Waldemar Molinski, 93 Jahre alt, im Caritas-Altenstift verabschiedet, wo er seit Jahrzehnten die Sonntagmesse mit den Senior(inn)en und einer kleinen Ortsgemeinde gefeiert hatte. Mit ihm verabschiedeten Pfarrei, Caritasverband und Hausleitung auch die Geschwister Liesenfeld, die über viele Jahre als Küster und Lektoren die Sonntagsmesse begleitet hatten. Mit der Hausgemeinschaft an der Schumannstraße wird nun jeden Freitag die Hl. Messe gefeiert. In vielen kleinen Gruppen vor allem aus Kommunionkindern zogen in den ersten beiden Wochen des Jahres die Sternsinger durch die Straßen der Pfarrei und segneten die Häuser und Wohnungen. Über € 23.000.- kamen wieder zusammen für Kinderprojekte weltweit. Die Winter-und Sommerausgaben des Pfarrbriefes „Blick vom Kirchturm“ kamen durch viele eifrige Gottesdienstbesucher(innen) in die Briefkästen unserer Stadt. Zum Advent 2020 fanden sich so viele Austräger(innen), dass wieder flächendeckt verteilt werden konnte. Das ist sehr beachtlich! Ein herzlicher Dank gebührt dem Redaktionsteam und allen Helfer(inne)n. Zum Ökumenischen Gottesdienst und lockerem Austausch trafen sich am Dreikönigstag Menschen mit dementiellen Veränderungen und deren Angehörige. Beim Ökumenischen INFO-Abend im Januar ging es um die anstehenden strukturellen Veränderungen in Landeskirche und Erzbistum. Ein einschneidendes Ereignis in Neviges hatte am 12.1. auch Auswirkungen auf viele Gläubige und das Seelsorgeteam in Mettmann: Die Gemeinschaft der Franziskaner verließ nach über 350 Jahren den Marienwallfahrtsort in unserer Nachbarschaft. Die Ordensprovinz konnte wegen mangelnden Nachwuchses den Standort nicht mehr halten. Mitbrüder aus dem Kreisdekanat bis nach Wuppertal überbrückten die Vakanzzeit durch Mithilfe vor allem bei der Feier der Hl. Messe und ihrer Präsenz bei den Beichtzeiten in der Krypta. Gott sei Dank konnten am 27. September drei Patres der Gemeinschaft des Heiligen Martin aus Frankreich begrüßt und feierlich eingeführt werden. Pfarrei und Wallfahrt Neviges werden nun durch sie betreut.
Eine große organisatorische Veränderung für unsere Verwaltung, aber auch für die Besuchsdienste und alle Arten von Veröffentlichungen und Bilddokumentationen waren und sind die Verschärfungen des Datenschutzes in unserem Land.
Der THOM-Chor und Solisten unter Leitung von Oleg Pankratz veranstalteten im Februar ein Benefizkonzert für das Kinder- und Jugendhospiz „Regenbogenland“. Kantor O. Pankratz spielte im Oktober ein Orgelkonzert zugunsten der in unserer Pfarrei ansässigen Anneliese-Zemlin-Stiftung für Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit.
Die Kolpingfamilie verabschiedete nach 23 Jahren ihren Vorsitzenden Winfried Meiswinkel und wählte ein neues, junges Vorstandsteam, das glücklicherweise noch auf die Mitarbeit (im Hintergrund) des Vorgängers bauen kann! Karneval konnten die Kolpinger noch gesellig feiern, das geplante Familienwochenende im März musste schon coronabedingt ausfallen. Leider! Es war stets mit seinen vielen Teilnehmenden aus 3-4 Generationen eines der Höhepunkte im Pfarrkalender. Der Weltgebetstag zur Einheit der Christen konnte im Februar an verschiedenen Kirchorten noch gefeiert werden, ebenso wie das 182. Ökumenische Spendenessen im Gemeindezentrum West. Neue Anforderungen an die Sekretärinnen im Pfarrbüro hatten die Änderung der Öffnungszeiten und die Erreichbarkeit per Telefon oder persönlichen Besuch zur Folge. Das INFO erscheint nunmehr durchlaufend 14-tägig. Die Serie herausragender Marktkonzerte konnte im Februar und März noch vor dem Lockdown begonnen und unter stark reduzierter Besucherzahl im Juni bzw. Oktober fortgesetzt werden. Regionalkantor Matthias Röttger schaffte es wieder, internationale Solisten zu gewinnen mit anspruchsvollem Repertoire auf ihren Instrumenten im Zusammenklang mit der historischen Orgel von St. Lambertus.
Durch die gemeinsame Nutzung der ehemaligen Metzkausener
Pfarrkirche Heilige Familie als katholisches und evangelisches Gotteshaus sind einige sakrale Gegenstände neu oder anders angeordnet worden. Am Deutlichsten wurde das in der Aufhängung des großen Holzkreuzes aus der Kirche am Hügel (2019), das sich wunderbar in den hohen Raum „unserer“ Kirche einfügt. In Zusammenarbeit mit der Kunstkommission des Erzbistums Köln ist mittlerweile der silberne Christus-Corpus von Hein Minkenberg (der auch den vierseitigen Dreh-Tabernakel geschaffen hat) restauriert, auf neuen Längs- und Querbalken aus Metall aufgebracht und an der Wand beim Taufbecken befestigt worden. Das Taufbecken aus der evangelischen Kirche steht nun zwischen den beiden Ein- und Ausgängen von Heilige Familie und kann auch als Weihwasserbecken genutzt werden. Eine ursprünglich geplante Aufstellung im hinteren Bereich des Mittelganges kam leider aus Sicherheitsgründen (Fluchtweg!) nicht in Betracht!
Ein weiterer Ökumenischer Akzent, von Mettmann ausgehend, ist die überkonfessionelle Bewegung „Feuerwelle“ mit Standort Hilden, die junge Leute verschiedener Konfessionen (und auch Freikirchen!) zu Gebet, Gesang, Glaubensgespräch und offener Begegnung zusammenführt in der geistlichen Begleitung von Pfarrer Sebastian Hannig und Anna Mönch, Firmkatechetin.
Im März holte uns der erste massive Lockdown ein und brachte das Gemeindeleben fast zum Erliegen. Die Fastenpredigtreihe „Für die Menschen bestellt - zum Dienst in der Kirche“ konnte nicht zu Ende geführt werden. Nach der Sonntag-Abendmesse am 15.3. wurden für viele Wochen die Präsenzgottesdienste eingestellt. Der neu eingesetzte Corona-Krisenstab aus Vertretern von KV, PGR und Seelsorgeteam koordiniert seither die notwendigen aktuellen Maßnahmen. Allen, die hier viel Zeit und Sachverstand investieren, aber auch zupackende Arbeit leisten, möchte ich von Herzen danken! Bis zum 10. Mai wurden angesichts der völlig neuen Situation jeden Abend, 19 Uhr, stille Gottesdienste, weitgehend ohne Beteiligung von außen in St. Lambertus gefeiert mit anschließendem feierlichen Glockengeläut. Etliche Gemeindemitglieder hatten als Zeichen der Verbundenheit eine brennende Kerze auf ein sichtbares Fensterbrett gestellt. Die Kirchen waren von morgens bis abends zum stillen Gebet geöffnet. Hilfen zu Gebet und Betrachtung lagen aus, konnten aber auch zusammen mit kurzen Predigten zu den Sonntagen auf unserer Website heruntergeladen werden. Zu den Kar- und Ostertagen wurden in den Kirchen St. Judas Thaddäus und Heilige Familie Gottesdienste aufgezeichnet. Leider konnten aus hygienischen Gründen keine Palmzweige zur Verfügung gestellt werden. Ein viertelstündiges Festläuten von allen Kirchtürmen und Bläsermusik zum Ostersonntag, als Videoclip eindrucksvoll zusammengeschnitten und ins Netz gestellt, verlieh dem liturgielosen Osterfest einen anrührenden Glanz inmitten einer erstarrten Stadt! Mit steigenden Temperaturen und stabileren Witterungsverhältnissen konnten mehrfach im Außengelände der katholischen Altenheime St. Elisabeth und St. Vinzenz dank der technischen Hilfe von Rolf Vieweg „Open-air-Messen“ für die Bewohner(innen), „warm eingepackt“ draußen oder hinter den Fenstern, gefeiert werden. Dieses Beispiel machte überregional Schule! Annette Droste vom Johanneshaus startete im Mai angesichts der Schließung all unserer Räumlichkeiten eine Initiative für alle Seniorinnen der Altenstube, indem sie Tagesimpulse zur Fitness (nicht nur körperlich gemeint) zu jedem ins Haus brachte. Ein großer Dank auch dafür! Beeindruckt haben mich ebenso die zahlreichen Hilfsangebote seitens der Jugend für ältere, bedürftige, eingeschränkte Menschen: Pfadfinder, Pfarrjugend von St. Thomas Morus, Messdiener, aber auch Kolpingfamilie, Schützen und die Wohnungslosenhilfe der Caritas beteiligten sich.
Ab dem 11. Mai starteten wir vorsichtig unter entsprechenden Hygienemaßnahmen und Ordnerdiensten je eine Werktagsmesse morgens und abends in St. Lambertus als der zentralen Pfarrkirche. Hier konnten wir testen, was gut 2 Wochen später auch auf die anderen Kirchorte übertragen wurde: Messfeier mit Gemeinde unter Corona-Bedingungen. Nicht alle aus der Pfarrei hatten Verständnis für die Einschränkungen. Oft wurden die Hygiene-Regeln, Mund-/Nasenschutz und die notwendigen Abstände nicht eingehalten.
Ein schönes Erlebnis Ökumenischer Glaubensfreude war der erste gemeinsame Gottesdienst „AUFBRUCH“ an Christi Himmelfahrt auf dem Sportplatz „Am Pfennig“, Metzkausen, mit gut 200 Besuchern. Mein Dank geht an die unkomplizierte Unterstützung durch Bürgermeister Dinkelmann und den Beigeordneten Herrn Stang, sowie die Platzwarte auf der Sportanlage, die uns tatkräftig zur Seite standen! Musik und Technik kam aus dem Jugendchor und von Matthias Röttger mit Kantorin und Instrumentalsolisten.
Noch ehe die Gotteshäuser zaghaft für öffentliche Gottesdienste geöffnet wurden, fanden sich viele Freiwillige für den Ordnerdienst, vor, während und nach den Messfeiern. Sie mussten sich immer wieder schwierigen aktuellen Herausforderungen stellen und sich auch Beschimpfungen anhören. Daher besonderer Dank und Anerkennung für die vielen Helfer(innen) mit Organisationstalent und verbalem Einfallsreichtum!
Durch die starken Corona-Einschränkungen musste auch die Feier der Erstkommunion anders organisiert werden. Festmessen in überfüllten Kirchen waren undenkbar. So fand alles in kleinen Gruppen statt. Dadurch entstand aber auch eine ganz besondere, persönliche Atmosphäre. 72 Kinder gingen in 13 Sondergottesdiensten erstmals zum Tisch des Herrn, 3 Kinder in der regulären Sonntagsmesse. 30 Eltern entschieden sich, mit ihren Kindern auf die Möglichkeit eines größeren Feier 2021 zu warten. Firmkurs und Firmfeier mit dem Weihbischof mussten leider ganz entfallen.
Erfindungsreich zeigte sich Kantor Matthias Röttger in der Aufrechterhaltung wenigstens eines Teils der Chorarbeit an St. Lambertus. Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre probten teils in Freiluft-Kleingruppen, teils digital. Gerade die Kirchenchöre leiden besonders unter den stark eingeschränkten Versammlungsmöglichkeiten und dem weitgehenden Gesangsverbot. Quartette aus Chormitgliedern und einzelne Instrumentalisten (außer den Bläsern!) gestalteten die Erstkommunionfeiern und einzelne Sonntagsmessen mit. Ein großer Dank an alle Mitwirkenden und unsere Musiker Matthias Röttger und Oleg Pankratz. Die Samstage im Mai hatten mit „Atempause – Texte und Musik zum Verweilen“ einen eigenen Akzent zu setzen versucht. Parallel dazu regte ein Kunstprojekt von Susann Bürger und Petra Postert-Burger, Gewandinstallationen mit Textelementen in den Bäumen auf dem Marktplatz, zum Nachdenken an. Leider brachten frühsommerliche Stürme der Aktion ein frühes Ende.
Das Hochfest PFINGSTEN führte in allen Kirchen der Pfarrei zum Neustart der Sonntagsmessen, wenn auch mit stark reduzierter Teilnehmerzahl und strengen Auflagen! Dazu musste man sich jeweils einige Tage vorher online anmelden und erhielt auch eine Teilnahmebestätigung. Einige wenige Plätze wurden analog vergeben, also für vor allem ältere „treue Kirchgänger“, die zu den elektronischen Medien keine Zugangsmöglichkeiten finden. Auch an den Werktagen konnte nun, wie vor Corona, zu den üblichen Zeiten öffentlicher Gottesdienst stattfinden. Fronleichnam musste jedoch die traditionelle Festmesse auf dem Markt mit anschließender Prozession entfallen. Das eingeschränkte Singen mit Mund-/Nasenschutz ohne „Gotteslob“ mit wechselnden Liedblättern brachte nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern nahm Manchen auch die Freude am „Feiern“. Die Organisten gaben ihr Bestes, um die Einschränkungen mit ihrer Instrumentalmusik oder mit Sologesang ein wenig aufzufangen. Immerhin ließen auch in der zweiten Jahreshälfte 3 Marktkonzerte, das sommerliche Orgelkonzert, ein Orgel-Benefizkonzert (in St. Thomas Morus) und eine den Kirchen- und Wegekrippenbesuch zur Vorweihnachtszeit begleitende Harfenmusik der jungen Virtuosin Lilly Vanrijn Menschen unsere Gotteshäuser aufsuchen. Unzählige Lichter wurden vor der Figur der Gottesmutter entzündet, mehr Beter(innen) als sonst kamen werktags, so „zwischendurch“. All das konnte leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Möglichkeiten der Begegnung und des Feierns im „Treffpunkt Gemeinde“, in den Gemeindezentren, bei den Gemeindefesten, bei der Wanderung nach Gut Aue oder der Flurprozession nach Gut Katers im Jahr 2020 nicht durchgeführt werden konnten.
Der zweite große Akzent des kirchlichen Jahres war jedoch der Beginn des
S E N D U N G S R A U M E S Mettmann – Wülfrath. Nach dem überraschenden Verzicht von Pfarrer Jürgen Arnolds auf die Pfarrstelle Wülfrath war schnell klar, dass kein eigener Leitender Pfarrer dort wird eingesetzt werden können. Darum konnte und wollte ich mich auch nicht verweigern, als das Erzbistum mich bat, beide Seelsorgebereiche verantwortlich zu übernehmen. Da die Weichen dafür bereits im Dezember 2019 gestellt worden waren, blieb ausreichend Zeit, den neuen Sendungsraum behutsam auf den Weg zu bringen. Viele Gespräche, Begegnungen, Besuche, Sitzungen und auch ein PGR-Wochenende in Köln, gemeinsame Aktionen mit den Gremien beider Pfarreien halfen mit, dass Ängste oder Befürchtungen abgebaut und auch neue Ideen bedacht wurden. Am 5.9. schließlich bot das großzügig angelegte Paul-Ludowigs-Haus der Kalkwerke in Wülfrath-Rohdenhaus die Möglichkeit, auch unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, mit gut 100 Teilnehmer(innen) zu schauen, auf das, was da ist, und das, was vielleicht möglich werden kann. Der Vormittag bot dazu unter der Moderation von Ralf Gassen aus dem Kreisdekanat abwechslungsreich Gelegenheit, um in der Großgruppe und in vielen Kleingruppen zu hören und zu reden. Die Motivation so Vieler und die zusammengetragenen Ideen haben auch das nunmehr erweiterte Seelsorgeteam beeindruckt und ermutigt. Nach einem kräftigen Mittagsimbiss schloss die Pfarrversammlung mit einer lebendigen Messfeier in guter, geistlicher Atmosphäre.
In der Pastoralen Verantwortung für den ganzen Sendungsraum stehen nun die in Wülfrath ansässigen Seelsorger Kaplan Arnaud Zadji (aus Benin, Westafrika), Diakon Michael Anhut (wohnhaft in Düssel), Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff (wohnhaft an St. Josef) und –neu hinzugekommen- die junge Pastoralassistentin Kinga Varga (die aus Ungarn zu uns ins Erzbistum Köln gewechselt ist). Aus Mettmann erweitern ihren Wirkungskreis Pfarrvikar Sebastian Hannig und ich, Herbert Ullmann. Pfarrvikar Gregor Maria Schulte ist als Krankenhausseelsorger mit Menschen aus beiden Pfarreien in Kontakt, wird aber zu Gottesdiensten für gewöhnlich nicht in Wülfrath eingesetzt werden, was seiner gesundheitlich eingeschränkten Verfassung geschuldet ist.
Das neue Team wurde am Abend des 5. September in einer Open-air-Messe vor dem Pfarrheim in Düssel von Kreisdechant Daniel Schilling eingeführt. Tags darauf konnte ich in St. Lambertus, Mettmann, die neu hinzugekommenen Pastoralen Dienste in der Heiligen Messe vorstellen. Beide festlichen Gottesdienste wurden professionell aufgezeichnet und sind im Internet abrufbar.
Am 16.8. verabschiedete sich – ebenfalls in St. Lambertus- Diakon Gerhard Rust in den Ruhestand. Er wohnte mit seiner Frau gut 12 Jahre in Metzkausen und war dort auch seelsorglicher Ansprechpartner. Vor allem brachte er seine Erfahrungen aus Ehe und Familie in die Pastoral ein und koordinierte die caritative Arbeit der Pfarrei. Sein seelsorglicher Schwerpunkt war die Senioren- und Schulpastoral, sowie die ökumenischen Bemühungen bis zur Errichtung des Ökumenischen Zentrums in Heilige Familie. Diakon Rust wird als Subsidiar den Mettmannern hoffentlich noch etliche Jahre erhalten bleiben. Herzliches „Vergelt´s Gott“, lieber Gerhard, für Deine Arbeit bei und mit den Menschen, für das gute, brüderliche Miteinander, auch den kritischen Diskurs. DANKE für Dein Eintreten für Caritas und Diakonie in Mettmann, auch im Kontakt mit der Stadt und den anderen Sozialträgern!
Terminlich ungünstig stellte sich angesichts der vielen Neuerungen im Sendungsraum die fast gleichzeitig stattfindende Präsentation des „Pastoralen Zukunftsweges“ in unseren beiden Pfarreien dar. Am 19. Und 20. September fanden in Wülfrath analog und in Mettmann digital die sog. „Regionalforen“ statt, in denen die Arbeitsbereiche der zukünftigen Schwerpunkte einer „Kirche im Aufbruch“ im Erzbistum Köln vorgestellt und ansatzweise diskutiert werden sollten. Beide Veranstaltungen fanden nur sehr mäßiges Interesse. Sicher war ein zweiter Gesichtspunkt dieser „Zurückhaltung“ auch die vermeintliche Konkurrenz zum alternativen Projekt des „Synodalen Weges“, wie er in Deutschland von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken angestoßen, im Erzbistum aber seitens der Bistumsleitung eher abgelehnt wird.
Mit Dirk Bröckerhoff, Gymnasiallehrer in Heiligenhaus, ist ein junger Theologe in Mettmann eingestiegen, der sich parallel zu seinem Zivilberuf auf den Diakonat vorbereitet. Den berufspraktischen Teil seines Zusatzstudiums absolviert er bis zu seiner Weihe in zwei Jahren in der Mettmanner Pfarrgemeinde und wird auch danach bei uns im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig bleiben. Zunächst gehört die Seniorenpastoral zu seinen Aufgabenfeldern, aber auch die Erwachsenenkatechese. Wir wünschen ihm Glaubensfreude und innere Bereicherung für den interessanten Weg in und mit der Kirche.
Leider gehört zu jedem Kalenderjahr, mit dem wir voranschreiten, auch das Abschied-nehmen. Für Etliche unter uns sind vertraute, lieb gewordene Menschen, Familienmitglieder und Freunde nicht mehr da, unabhängig auch von Corona. Auch als Pfarrgemeinde erleben wir Abschiede von Menschen, die die Kirche vor Ort, unsere Pfarrei mit ihren Kirchorten und Einrichtungen geprägt haben und die uns unvergesslich bleiben werden mit ihrem Lebenswerk im Einstehen für christliche Überzeugungen und das Gelingen des Zusammenwirkens in der Gemeinde. Drei von ihnen darf ich exemplarisch herausgreifen: Keine Heiligen im engeren Sinne, keine religiösen „Profis“, aber Menschen mit großem Herzen für ihre Kirche vor Ort: Es sind Marita und Werner Backhausen, die uns in hohem Alter nur wenige Monate hintereinander verlassen haben in Gottes Ewigkeit hinein. Beide haben nicht nur über Jahrzehnte ihre botanische Leidenschaft und Blumenkunst unentgeltlich in den Dienst von St. Thomas Morus gestellt, sondern darüber hinaus das caritative Leben getragen und gestaltet in tiefer, bodenständiger Frömmigkeit. Gott lohne ihnen allen Einsatz! Und dann ist an seinem Altersruhesitz im bayerischen Dachau, wo auch die Familie seiner Tochter lebt, Dr. Hugo Schmieden gestorben, einer der „Väter“ unseres Seniorenzentrums Haus St. Elisabeth. Er begleitete den Übergang vom Katholischen Krankenhaus zum Seniorenheim und war viele Jahre Vorsitzender des Verwaltungsrates, hochgeachtet und gefragt als juristischer Berater, weit über kirchliche Grenzen hinaus. Die Lambertuskirche war ihm und seiner Frau Heimat und bleibende Leidenschaft, Freude und Herausforderung, wenn er mit seinem messerscharfen Verstand kirchliche Entwicklungen kritisch sah. Gott schenke ihm nun Heimat in SEINEM Reich der Liebe und des Friedens.
Beide Pfarrgemeinden in Mettmann und Wülfrath haben ihr je eigenes Profil, ihre eigene gewachsene Geschichte, ihre Traditionen. Manches kann und darf unterschiedlich bleiben. Anderes mag zusammengeführt werden und sich gegenseitig befruchten. Dazu gehört die Erstkommunionvorbereitung für 145 Kinder aus St. Lambertus und St. Maximin, die nun von Frau Varga, unterstützt von Frau Platzhoff, verantwortet wird. Das gilt auch für die Firmkatechese mit ihren je verschiedenen Ansätzen, begleitet von Pfr. Hannig und Diakon Anhut.
Im Rückblick auf 2020 bleibt viel Traurigkeit. Ich hoffe mit Vielen von Ihnen, dass mit dem Abstand der Jahre davon auch die Aufbrüche im Gedächtnis bleiben: Viel Bemühen um einander, unzählige Gesten, Zeichen und Worte des aneinander-denkens, Einfallsreichtum sich digital auszutauschen, Zeit für inneres „Sortieren“, auch für geistliche Erneuerung. Ja, es fanden leider keine Martinszüge statt, aber vieles haben sich die Erzieher(innen) für unsere „Kleinen“ einfallen lassen. St. Martin wurde kreativ neu lebendig. Die St. Georgspfadfinder sind –auf Einladung- vor die Häuser gegangen, durften dort nicht singen (!), aber haben die Martinsbotschaft in unsere Zeit übertragen, haben Freude bereitet und konnten diese Freude teilen etwa mit den Bewohnerinnen des Frauenhauses (und deren Kindern) des SKFM im Kreis Mettmann. Die Caritas-Haussammlung fand digital statt, ebenfalls die Aktion der Katholischen Jugend „Bohnen für Bohnen“. Das Licht von Betlehem, das Friedenslicht kam trotz Lockdown in unsere Kirchen und Häuser! Meine Anerkennung dafür den Pfadfindern! Die Sternsinger haben die Botschaft der Heiligen Drei Könige nicht nur digital in die Häuser gebracht. Sie haben sich sehen lassen in den Straßen unserer Gemeinden, haben sich hören lassen mit Liedern vom mp3-Player. Da haben sich Menschen Gedanken gemacht, wie sie Andere erreichen können, neu. Gott sei Dank konnte die Hl. Messe mit Spendung der Krankensalbung an gut 50 Menschen im November stattfinden. Gut und für die Teilnehmenden enorm wertvoll und wichtig, dass drei Ferienmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in den Herbstferien noch kurz vor dem zweiten Lockdown stattfinden konnten. Ich durfte selbst miterleben, wie viele Ideen und welche Freude die Leiterinnen und Leiter eingebracht, dazu viel Zeit und Kraft investiert haben. Allen dafür tausend Dank! Auch DAS wird bleiben vom Corona-Jahr 2020! „Gott selbst vollende das gute Werk, das ER in uns begonnen hat“, heißt es in einem Text der Liturgie. ER lasse wachsen, was wir in einem schwierigen Jahr miteinander ausgesät haben. ER führe unsere Bemühungen um die Kirche und um unser gesellschaftliches Zusammenleben zum Erfolg. Das wünsche ich uns von Herzen.
Ihr Herbert Ullmann, Pfarrer
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